what can’t be decided

Pressetext zur Ausstellung in der Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz, Mai/Juni 2011

„what can’t be decided “

Ein Fries aus zehn 150 x 150cm großen Bildern führt den/die Betrachter/in durch die Galerie. Mit schwarzem Lackstift wurden jeweils zwei Figuren auf matte weiße Aluverbundplatten gezeichnet, die eine Kampfhandlung zeigen.

Während die einzelnen Gliedmaßen umrisshaft bleiben, werden zum Teil Körper und Köpfe – ebenfalls mit Lackstift – plastisch verdichtet. Die Farbpalette ist dabei auf wenige Farben – pink, gelb, blau – eingeschränkt, Farbmischungen ergeben jedoch ein differenzierteres Farbbild.

Die jeweiligen Einzelbilder sind nicht Teil eines kontinuierlichen Einzelstranges, sie zeigen lediglich unterschiedliche Kampfpositionen auf: dabei bleibt immer offen, ob die Umklammerung gleichzeitig als Umarmung gesehen werden kann, das Wegstemmen ein Heranziehen ist, das Niederdrücken auch ein Festhalten bedeutet.

Der kämpferische Gestus scheint immer wieder einer zärtlichen Berührung zu weichen, eine dichotomische Kampfstruktur von Über- und Unterlegenem, Sieger und Besiegtem ist nicht erkennbar, die ambivalente Darstellung löst Grenzen zwischen Machtausübung und Widerstand auf.

Gabriele Fulterer / Christine Scherrer, 2011